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Projektwoche Steinzeit
Neben der Unterrichtbegleitenden Animationen, gibt es die Möglichkeit eine Projektwoche zu organisieren, die ermöglicht andere Aspekte des Lebens während der Steinzeit hautnah zu erleben.
1. Mögliche Themen
Die Themen, die während der Projektwoche in Frage kommen sind sehr vielfältig und können alle Aspekte des Lebens betreffen. Sie sollten aber einen starke handwerkliche Komponente haben, die sich auf einer theoretische Überlegung basiert; Es geht nicht nur um der Malerei von Mammuten oder um die Bewegung eines Findlings, sondern um die Überlegung was bedeuten diese Tierdarstellungen im tiefen der Höhlen oder was bedeutet die Angst des Jenseits...
• Steinzeitliche Kunst:
- Steinzeitmalerei:
Farben aus Ocker und Erdfarben werden hergestellt und steinzeitlichen Auftragtechniken werden angewendet um Tier- und Zeichendarstellungen auf präparierten Raufasertapete zu malen. Diese Malereien können nachträglich zusammengefügt werden und evtl. auf einem Form aus Drahtgeflecht wie in einer Höhle geklebt werden.
- Gravur:
Mit Erdfarben und Holzkohlepulver gefärbte Gipsplatten werden mit Feuersteinsplittern gekratzt um den weißen Gips zum Vorschein zu bringen. So können ähnlich wie in manchen Höhlen Zeichnungen, die mit einer von den Kindern ungewöhnliche Technik entstehen
• Steinzeitliche und bronzezeitliche Schmuck:
Aus Muscheln, Kieselsteinen, Schieferstücke, kleine Knochen u.ä. werden Schmuckstücke hergestellt nach steinzeitlichen Vorbildern, aus Kupfer und Messingdraht können Ringe, Halsreifen oder Armbänder gemacht werden.
• Tierplastik aus Stein:
Mit Feuersteinabschlägen schnitzen die Kinder Tier- oder Menschenplastiken aus Speckstein oder aus anderen weichen Steinarten.
• Fettlampen:
Das Thema Beleuchtung wird hier bearbeitet; aus Kreidebrocken oder ähnliches Material werden mit Feuersteinabschlägen Lampen hergestellt. Als Brennstoff dient Rindertalg und wir machen unterschiedlichen Dochten aus Binsenmark, Baumpilz, Moos...
• Töpferei:
Es ist einen etwas umfangreichere Thema, jeden Tag müssen die Kinder töpfern, einen Einweg-Ofen bauen und darin brennen. Die Kinder am Tag „x“ töpfern und bauen einen Ofen, darin brennen sie die Ware vom Tag „x-1“ und sie öffnen den Ofen mit der Ware vom Tag „x-2“. Dafür muss vor der Projektwoche etwas Brenngut hergestellt werden für das ersten Tag schon trocken sein. Dieses Schema funktioniert gut mit kleineren Objekten, die schnell trocknen und wenn einen warmen Raum (Heizungskeller o.ä.) zur Verfügung steht.
Der Ofen wird mit Sägemehl befeuert und besteht aus einen einfachen mit Lehm und Stroh verkleideten Holzkiste und der Brennvorgang dauert ca. 24. Stunden. Deswegen ist diese Aktion in dieser Form nur möglich wenn eine sichere Stelle, möglicherweise mit Aussichtmöglichkeit zur Verfügung steht. Sonst ist auch die Herstellung von sehr kleinen Objekte wie Perlen möglich, sie können neben eines Feuers schnell trocknen und innerhalb von zwei stunden gebrannt werden.
• Musik und Musikinstrumente:
Aus einfachen Materialien wie dünnen Holzlatten, Holunderröhren, Birkenrinde, Hörner, Gräsern, Haselnussschalen, Schneckenhäuser, Knochen... können Musikinstrumenten hergestellt und damit natürlich musiziert werden.
• Begräbnisritual und Großsteingräber:
Wenn die Möglichkeit besteht, einen Großsteingrab zu besuchen Können die Kinder mit dem Lehrer einen Begräbnisritual nachempfinden. Der Lehrer spielt die Rolle des Schamane, ein Kind spielt den Toten, und wird von den anderen Kindern im Steingrab getragen. Die Kinder bringen was sie in den anderen Werkstätten gemacht haben (Schmuck, Töpferei) als Grabbeigabe mit und spielen mit den Musikinstrumenten Begleitmusik. Danach Kommen sie zur Schule zurück und versuchen einen Findling auf Holzrollen zu bewegen. Dieses Thema verlangt eine etwas umfangreich Vorbereitung; Folgendes Material wird benötigt:
- vier Fichtenstämmen von ca. 25 cm Durchmesser und einige Meter Länge,
- sechs Fichtenrollen von ca. 20 cm Durchmesser um einen Schlitten zu bauen,
- sechs Fichtenrollen um den Schlitten darauf zu bewegen,
- einen nicht zu kleinen Findling (ca. 2 Tonnen sind OK.)
- einige dünnere Stämmchen als Hebel
- einige Meter Sisaltau um den Schlitten zu bauen und sie zu ziehen.
Die Vier langen Stämmen werden auf dem Boden gelegt und stellen Schienen dar. Darauf werden die Rollen gelegt und über die Rollen kommt den Schlitten und auf dem Schlitten kommt den Findling. Die Kinder ziehen den Schlitten mit dem Tau und gleichzeitig schieben sie ihn mit den Hebeln. So können gefahrlos zehn Kinder der 5. Klasse diese schwere Stein in 10 mn. 25 m. weit schieben.
• Steinzeitliche Kochtechniken:
Feuer wird gemacht (möglicherweise mit Urtechniken!), Steine werden erhitzt und darauf wird mit Feuersteinklingen geschnittene Fleisch, Äpfel und einige Gemüsearten (keine Tomaten, Kartoffeln oder sonstige amerikanischen Arten!) gebraten oder gedunstet. Es kann auch einen unterirdische Backofen gebaut werden und darin einen im Rinderblase eingepackten Braten gebacken werden.
• Hüttebau:
Aus Birken oder ähnlichen dünnen Stämmchen kann ein steinzeitliche Zelt ähnlich wie einen Tipi gebaut werden. Als Deckmaterial können wenn sie vorhanden sind Kuhfelle dienen, sonst können auch Zeltplaneresten oder Reisig Verwendung finden.
2. Zeitliche Organisation
Normalerweise arbeiten die Kinder einen Vormittag an einem Thema. Dies heißt, dass sie fünf Themen auswählen und bearbeiten während der Projektwoche. Falls diese Woche parallel zu meinen unterrichtbegleitende Animation lauft, ist die Vorbereitung etwas schwieriger; die Kinder der Klasse, die ich im Unterricht habe, haben an diesen Tag kein Werkstatt, es werden lediglich nur vier Projekt pro Kind durchgeführt und der Werkstatt, der vom diesen Lehrer betreut wird findet nicht statt. Es hat sich als sehr schön erwiesen am Samstag einen Präsentationstag für die Eltern zu organisieren.
3. Vorbereitung und Lehrveranstaltung:
Die Lehrer, die, die Werkstätte Übernehmen sollen einige Wochen im Voraus einen „Schilf“ mit mir durchführen um die Organisation der Projektwoche zu planen und die Techniken seines Werkstatt zu erlernen. Dieses „Schilf“ dauert einen Tag, dabei können die Lehrer natürlich den Schwerpunkt auf „seinem“ Handwerk legen, alle bekommen aber einen Einsicht im gesamte Palette der bei der Woche durchgeführten Methoden und Techniken.
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